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Die andere Psychotherapie ...

Mach es weg! Auflösung und Erlösung in der Psychotherapie und Hypnose

Lieber Leser,

es  ist ja schon menschlich, wenn wir Schmerzen, Ängste, Depressionen, Erschöpfung oder Süchte haben, dann wollen wir es sofort los werden.

Jeder aber, der Rückenschmerzen oder Angstzustände hat, muss leider auf die harte Tour erleben, dass das „mal eben“ weg machen nicht ganz immer funktioniert. Viele Menschen resignieren dann, weil es eben nicht sofort verschwindet. Ganz oder gar nicht.

Die Selbsthilfeliteratur von Psychologie, Religion bis zur wüstesten Esoterik, verspricht Methoden, „wie man endlich etwas weg macht“. Klopfe es weg, meditiere es weg, atme es weg, bete es weg oder reite auf deinem Einhorn und mache es weg. Oder Zack! Familienaufstellung und dann ist es aufgelöst. Und natürlich: hypnotisiere es weg.

Die Sehnsucht nach Befreiung und Erlösung von Schmerz und Depression ist also stark und spiegelt den seelischen Leidensdruck wieder.

Aber vielleicht auch ein grundlegendes Missverständnis?

Hast du bisher meine Artikel verfolgt, wirst du vielleicht schon verstanden haben, dass ich das ein bisschen anders sehe. Kein Symptom ohne Funktion, jedes Symptom hat seinen Grund. Bei organischen Ursachen ist das ja noch nachvollziehbar, aber die Psyche, die soll einfach schnell repariert werden. Wasch mich, aber mach mich nicht nass.

Ob wir wollen oder nicht: unsere Psyche ist der Spiegel unseres Lebens. Aus unserer Psyche beziehen wir Rückmeldung über unser Leben. Wie wir leben, was uns passiert ist, was wir damit gemacht haben, so fühlen wir uns.

Unsere Psyche meldet sich, warnt oder schützt uns vor Schlimmeren. Manchmal sogar mit einer Depression oder Rückenschmerzen.

Wir sind einfach nicht zur Veränderung bereit, doch ohne diese geht es nicht weiter. Irgendwann meldet sich die Psyche und drängt auf Veränderung. Nur wenn wir uns verändern können, dürfen manche Symptome gehen.

Oft haben wir starke Angst vor Veränderung, denn was dann passiert ist ungewiss. Es ziehen zwei Urkräfte an uns, der Wunsch alles so zu lassen wie es ist und der tiefe Sog der Veränderung.

Leider haben wir die oft indirekte, symbolhafte Sprache unseres Unbewussten nie so richtig gelernt. Es sind Hinweise, Warnungen. Obwohl genau diese Sprache, die Sprache unserer Seele ist. Etwas macht uns Bauchscherzen, jemand schwindelt, wir fallen in ein tiefes Loch, wir haben Angst (Enge), wir träumen, wir sind taub, wir haben Alpträume.

Wenn du Symptome hast, die dich quälen, kann es dir sehr helfen folgenden Fragen zu stellen

  • bist du erschöpft?
  • hast du dich selbst verraten?
  • hast du dich selbst aufgegeben?
  • bist du liebesfähig?
  • hast du nur funktioniert?
  • machst du dir ständig Sorgen?
  • kannst du dich entspannen?
  • kannst du dir selbst und anderen Menschen vertrauen?
  • wie gehst du mit Tod und Krankheit um?
  • bist du in allen Teilen deines Lebens erwachsen?
  • hast du dich klar und gesund von deiner Kernfamilie abgelöst?

Und natürlich die zentrale Frage:

  • welche Veränderung fürchtest du am meisten?

Vielleicht hieße ein Symptom einfach nur wegzumachen, auch ewiger Stillstand? Vielleicht ist es deshalb erst so wichtig, wieder den Fluss der Dinge zuzulassen.

Stillstand ist Erstarrung und starre Dinge brechen nun mal schneller.

Viel Freude und trau dich

Ingo Komenda

 

PS: die Pusteblume im Titelbild sagt zu dem Thema mehr als 1000 Worte