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Hypnose mit Jugendlichen

Spielflucht bei Kindern und Jugendlichen? – Umgang mit dem Handy und Medien (iPad, Computer, Handy, PS4, PC, WhatsApp…)

Lieber Leser,

ich werde immer wieder gefragt, wie denn Kinder mit ihren elektronischen Spielzeugen umgehen sollen. Die Palette der Erziehung reicht da von „wie sie wollen“ bis hin zu „gar nicht“. Beides ist sicherlich wenig sinnvoll. Besteht freier Zugang, wird das Leben mit all seinen Pflichten und aber auch Überraschungen hinten angestellt. In manchen Familien findet „Familie“ gar nicht mehr statt. Sowas wie „kreative Langeweile“ entsteht erst gar nicht. Diese Kinder lernen jedoch nur wenig für den Umgang im Leben.

Verbietet man den Kindern und Jugendlichen den Umgang ganz, werden sie ebenso „realitätsfremd“ und von den anderen ausgesondert. Gerade Mädchen, bzw. junge Frauen, kommunizieren viel über WhatsApp, doch auch hier gilt die zeitlich geklärte Einschränkung.

Folgende Regeln haben sich bei mir bewährt:

1. Sie als Vorbild
Es ist sicher gut, wenn Sie selber mit gutem Beispiel voran gehen. Predigen Sie Wasser und trinken Sie Wein? Wie gehen Sie mit Ihrem Handy um? Sie sind ein gutes Vorbild? Haben Sie Ausreden wie „ich arbeite ja nur“? Oft sind Eltern und andere Erwachsene ziemlich hemmungslos mit ihrem Handykonsum.

2. Alter und Spielzeit
Kinder bis 6 Jahren sollten so gut wie gar nicht mit den Spielzeugen in Kontakt kommen.
Kinder bis 10 Jahren ca. eine halbe Stunde (Hand UND Tablet UND Konsole etc. zusammen genommen)
Kinder von 10 – 14 maximal 2 Stunden insgesamt, auch hier wieder gilt alles für alle Spielzeuge zusammen genommen
Ab 15 Jahren empfehle ich Absprachen mit Ihrem Sprößling.

Benutzen Sie Spielzeit auch als Belohnung oder Sanktion. Gerade Jungs sind damit gut zu ködern. Halten Sie sich unbedingt an Absprachen und auch an angedrohte Sanktionen. Seien Sie nicht zu weich.

3. Kontrollieren Sie die Altersgrenze der Spiele
Nicht alle Altersbegrenzungen sind sinnvoll. Schauen Sie, dass ihr Kind keinen Zugang zu extremen Inhalten hat, manchmal erschließt sich die Beschränkung aber auch nicht unbedingt. Der Mythos der Killerspiele hilft da auch weniger, dieser wird oft gerne als Schuldzuweisung benutzt.

4. Sie entscheiden und bestimmen
Als Erziehungsberechtigter entscheiden Sie, was gut für Ihr Kind ist. Damit tragen Sie auch eine Verantwortung. Werden Sie nicht lebensfremd und zu streng, lassen Sie aber auch nicht alles durchgehen.

5. Nehmen Sie teil
Das ist vielen Kinder sehr wichtig und wird oft missachtet. Ihre Welt besteht aus „youtubern“ und virtuellem Spiel. Setzen Sie sich zu ihrem Kind, lassen Sie sich erklären was da passiert. Vielleicht spielen Sie sogar mit. Das öffnet auch Möglichkeiten für andere gemeinsame Unternehmungen außerhalb der Wohnung

6. Fördern Sie Alternativen „da draußen“
Fordern Sie einen Ausgleich. Schicken Sie ihr Kind raus, Vereine etc. Selbst wenn sie keine Lust haben. Absprachen müssen für einen Zeitraum eingehalten werden. ( 1 Jahr Karate oder Fussball etc. als Verpflichtung)

7. Klären Sie die emotionale Belastung Ihres Kindes
Wie ist Ihr Familienleben? Wissen Sie wie das restliche Leben ihres Kindes aussieht? Wie ist die Schullust? Hat es Freunde? Wissen Sie was es belastet, was es erfreut?

Spielsucht entsteht oft aus Flucht und aus dem Mangel an wahrgenommenen, attraktiven Alternativen. Spiele geben den Kindern einen schnellen Kick und manchmal die Bestätigung, die sie im Leben „da draußen“ nicht finden.

Die Hypnotherapie kann da erstaunlich schnell helfen, vor allem, wenn auch die Eltern mitmachen. Manchmal sind emotionale Belastungen verdeckt und können in jüngeren Jahren viel einfacher bearbeitet werden. Gerade Trennungskinder, Kinder mit ADS/ADHS/Hochbegabung neigen zu Spielsucht; also zur emotionalen Flucht in virtuelle Welten. Es ist erfahrungsgemäß gut, sich früh Hilfe zu holen, sonst können unnötige psychische Belastungen entstehen.

Gerne können Sie mich anrufen und herausfinden, was sie konkret tun können. Es braucht meistens gar nicht soviele Sitzungen (oft reichen 5) und ich beziehe die Beteiligten aktiv ein.

Vielen Dank

Ingo Komenda