Unterschiedliche Arten der Hypnose

Ist Hypnose gleich Hypnose?

Auf dem Therapiemarkt finden Sie unterschiedliche Arten der Hypnose und Hypnotherapie. Das kann verwirrend sein, gerade wenn man schnelle Hilfe sucht.

Es ist aber wichtig zu wissen, Hypnose ist nicht gleich Hypnose. Wie es unterschiedliche Arten von Psychotherapie gibt, gibt es auch verschiedene Hypnosearten. Die Methode hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt.

1. Die klassische Methode

Diese Methode ist die bekannteste Art. Klassiker sind hier Pendel oder Augenfixation, lange einlullende Texte und viele Suggestionen. Hier wird das Unbewusste direkt gefüttert und „gezwungen“, eine Verhaltensänderung herbeizuführen.

Vorteil: Wenn es funktioniert, ist diese Methode die schnellste.

Nachteil: Die Änderung kommt nicht von der Person selbst, sondern (scheinbar) vom Therapeuten. Dadurch ist die Wirkung oft nicht dauerhaft oder „natürlich“. Es werden eben neue Einschränkungen gesetzt. Oft hat dies eine Symptomverschiebung zur Konsequenz, weil die Wurzel nicht beseitigt wurde.

2. Die strategische Hypnose (z. B. nach Milton Erickson)

Hierbei wird mit Metaphern und Induktionen gearbeitet, zum Beispiel über Geschichten, die direkt das Unbewusste ansprechen. Es wird das Bewusstsein umgangen, um einen direkten Weg zum Unbewussten zu finden. Das Bewusstsein wird oft als Hindernis gesehen, das „ausgetrickst“ werden soll und sich dann dem Unbewussten beugt.

Nachteil: Das Bewusste wird ausgetrickst, eigene Prozesse werden nicht unbedingt verstanden, der Therapeut „liefert“ und der Klient macht mit.

3. Die selbstorganisatorische „dialogische“ Hypnose (z.B nach Götz Renartz, Cal Banyan)

Dies ist meine bevorzugte Methode, obwohl ich auch die anderen Formen der Hypnose beherrsche. Ich halte sie für die modernste Herangehensweise.

Hier wird mit dem Unbewussten und dem Bewusstsein verhandelt, es wird immer die ganze Erlaubnis des Klienten erfragt. Der Klient ist voll dabei, hat die Kontrolle über den Prozess und lernt auch noch Möglichkeiten, Hypnose für sich selbst nach der Therapie einzusetzen.

Unbewusste Inhalte werden bewusst. Die Therapie besteht darin, Bewusstsein und Unbewusstes in Einklang zu bringen. Was sich abstrakt anhört, ist oft schon in der ersten Sitzung direkt erfahrbar und gibt Selbstbewusstsein und mehr Wissen und Kontrolle über die eigene Psyche. Es gibt hier viele gute, oft unerwartete „Nebenwirkungen“, da sich der gesamte Mensch entwickelt.

Vorteil: Die Methode ist sehr sicher, geht tief und ermächtigt den Klienten, seine Therapie selbst zu strukturieren und etwas tiefgehendes, nachhaltiges über sich zu lernen. Die Wurzel eines Problems wird in der Tiefe erfasst. Selbsthypnose lernt man dann auch noch so nebenbei!

Nachteil: Aufgrund der Gründlichkeit dauert diese Methode manchmal etwas länger, weil nicht nur Symptome behandelt werden. Zumeist versteckt sich hinter einem Symptom etwas tieferes. Ich bin aus eigener Erfahrung überzeugt, dass sich der Aufwand lohnt.

 

Zunächst will man als Klient natürlich Ergebnisse, auf den ersten Blick ist es unerheblich, wie diese erzielt wurden. Wer heilt hat recht. Doch bestimmt wollen Sie eine dauerhafte Lösung, und die muss darin bestehen, den Klienten als gesamten Menschen zu stärken.